Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland
Weitgereist war die Delegation um Elena Ljubuschkina, die Landrätin des Kreises Gatschina, der südlich von Sankt Petersburg liegt. Die gleichnamige Stadt Gatschina verbindet eine lange Partnerschaft mit der Stadt Ettlingen und der Deutsch-Russischen Gesellschaft Ettlingen e.V.. Durch die engen Verbindungen weilt die Delegation diese Woche in der Region, um sich im Rahmen eines Programms des Auswärtigen Amtes über die Situation von behinderten Menschen zu informieren und zu erfahren, welche Unterstützung diese von staatlicher und privater Seite bekommen.
Als zuständige Behörde für die Eingliederungshilfe für Behinderte und Träger von sechs Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) hat der Landkreis Karlsruhe ein umfassendes Aufgabengebiet in der Behindertenhilfe und so war der Austausch mit Landrat Dr. Christoph Schnaudigel am vergangenen Dienstag ein wichtiger Programmpunkt. Nach einem allgemeinen Überblick über den Landkreis Karlsruhe stellte der Landrat der siebenköpfigen Fachdelegation die aktuellen Entwicklungen dar. „Die Zahl der behinderten Menschen steigt kontinuierlich an und damit auch die finanzielle Unterstützung in Form der Eingliederungshilfe.
Neben den Personalausgaben sind die Kosten der Eingliederungshilfe bei einem Haushaltsvolumen von knapp 500 Mio. Euro der zweitgrößte Ausgabeposten mit annähernd 60 Mio. Euro. Bei der Unterstützung handeln wir nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“, um den Inklusionsgedanken bestmöglich umzusetzen. Beispielsweise gibt es neben stationären Wohnheimen ambulante Wohngruppen, in denen behinderte Menschen betreut von Fachkräften leben und ihren Alltag, also einkaufen, kochen etc., organisieren. Uns ist auch die Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wichtig, denn die Teilhabe am Arbeitsleben und der eigene Verdienst stärken die Selbstbestimmung und das Selbstbewusstsein“, berichtete Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Um Inklusion von Anfang an umzusetzen, hat der Landkreis Karlsruhe einige Außenstellen der SBBZ eingerichtet, um behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam zu beschulen, führte der Landrat weiter aus.
Elena Ljubuschkina bedankte sich im Namen der Delegation, die durch das Gespräch einen umfassenden Überblick über die Struktur und Aufgaben des Landkreises Karlsruhe gewonnen hat und die viele Anregungen mitnehmen wird, um Verbesserungen von behinderten Menschen in Gatschina anzugehen. Auf dem weiteren Programm stand u.a. noch ein Besuch der landkreiseigenen Ludwig Guttmann Schule in Karlsbad-Langensteinbach, ein SBBZ mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. (lra)
Wochenblatt Reporter, Jo Wagner
Eine Delegation aus der russischen Partnerstadt Gatschina und dem Leningrader Oblast (vergleichbar den Ländern des Bundes) war kürzlich zu einem Arbeitsbesuch im Landkreis Karlsruhe unterwegs. Im Mittelpunkt standen Einrichtungen im Stadt und Landkreis Karlsruhe, die sich um die Unterstützung und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen kümmern.
„Wir sind aktuell gefordert, uns neu zu orientieren“, sagte die Landrätin des Kreises Gatschina, Elena Ljubuschkina, die die Delegation gemeinsam mit der Vorsitzenden für den Bereich Soziales im Leningrader Gebiet Ludmila Neschtschadim leitete. Sie bezog sich dabei auf die Situation von „Menschen, die Unterstützung brauchen“; um diesen auf unterschiedliche Weise Behinderten zu helfen, wolle man Erfahrungen sammeln. Was die Freundschaft zu Ettlingen angehe, so sei diese wertvoll, man werde alles dafür tun, um sie zu pflegen, so Ljubuschkina. OB Johannes Arnold empfing die Gruppe im Schloss.
„Städtepartnerschaften tragen dazu bei, den Frieden in Europa zu erhalten, über den Tellerrand zu blicken und voneinander zu lernen“, sagte er. Anlässlich des 25 -jährigen Städtepartnerschaftsjubiläums 2017 habe man beim Besuch in Gatschina viel gelernt, was dem gegenseitigen Verständnis diene, und wichtige Einrichtungen kennengelernt.
Maßgeblich unterstützt wurde der Aufenthalt der Russen jetzt durch den Vorsitzenden der Deutsch-Russischen Gesellschaft Ettlingen, Gerhard Laier, der eine Förderung durch ein Programm des Bundesaußenministeriums erreichen konnte.