Ausstellung mit russischen Künstlern aus Gatschina

Die Stadt Ettlingen veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Russischen Gesellschaft im Rahmen der Städtepartnerschaft die Ausstellung Querschnitte (15.1.-4.2.1993) mit Künstlern aus der Stadt Gatschina.

Ettlingen (kg). „Die Kunst kann Wege zwischen den Partnerstädten ebnen“, betonte Ober-bürgermeister Josef Offele, als er am Sonntagabend im überfüllten Asamsaal des Schlosses die Gemäldeausstellung „Querschnitte“ eröffnete. Zu sehen sind 60 Arbeiten von sieben in der russischen Partnerstadt Gatschina lebenden und tätigen Künstlern, die bei der Vernissage anwesend waren. Die Stadt Ettlingen und die deutsch-russische Gesellschaft Ettlingen tragen gemeinsam die Ausstellung, die bis 4. Februar im Ostflügel des Schlosses zu sehen ist, ab 24. Januar ist im Museumsshop eine Verkaufsausstellung geplant.

Bei der Eröffnung verwies das Stadtoberhaupt darauf, daß eine Ausstellung dieser Art bei der im vergangenen Jahr unterzeichneten Partnerschaft hervorgehoben wurde und man in Ettlingen froh sei, daß diese Idee so schnell realisiert werden konnte. Er dankte bei der Vernissage Antonina Katschalowa vom Kulturamt Gatschina, der deutsch russischen Gesellschaft und ihrem Vorsitzenden Dr. Rüdiger Dierkesmann für ihre planende Vorarbeit so wie BNN-Redakteur J.C. Wie, der mit einem Fahrzeug 120 Bilder in Gatschina geholt hat. Die Menschen zwischen Ost und West müssten sich, so Josef Offelle, näherkommen, die Kontakte vertiefen und somit die Freundschaft festigen. Das Denken und Fühlen sei anders und werde durch Bilder jedoch deutlich.

Darauf verwies auch Dr. Rüdiger Dierkesmann, der in seinem Grußwort das Zustandekommen der Städtepartnerschaft zwischen Gatschina und Ettlingen aufzeigte und allen dankte, die sie bislang mitgetragen und die deutsch-russische Gesellschaft Ettlingen unterstützt haben. Der Dank galt der Verwaltung, im besonderen jedoch dem Kultur- und dem Verkehrsamt. In seinem Rückblick erinnerte er an Gorbatschows Entspannungspolitik, die im Westen mit Begeisterung aufgenommen wurde, zumal die Gefahr aus dem Osten plötzlich weggefallen war.

Jetzt gelte es, Vorurteile abzubauen und das gegenseitige Verständnis auszubauen, die Eigenschaften des anderen verstehen zu lernen. Das gelte auch für die Kunst, die in der Vergangenheit oft in die Politik einbezogen und entsprechend geprägt wurde. Heute jedoch, nachdem auch in Rußland sich die Künstler wieder frei entfalten können, gelte es, die Kunst als einen Pfeiler der Versöhnung zu sehen. So wolle die deutsch-russische Gesellschaft die Ausstellung in Ettlingen verstanden wissen.

Auf die Kunst im Raum von Sankt Petersburg, Gatschina liegt unweit entfernt, ging Museumsleiter Hanno Hafner ein, darauf verweisend, dass Marc Chagall und Wassily Kandinsky die bekanntesten russischen Maler seien, die das europäische Kunstschaffen mitgeprägt haben. Hafner zeigte auf, welchen Schwierigkeiten die russischen Künstler in der Vergangenheit ausgesetzt waren, daß, wie im Dritten Reich in Deutschland, in der stalinistischen Ära die schöpferische Freiheit beschränkt und vom „sozialistischen Realismus“ geprägt war. Jetzt, nach der Öffnung der Grenzen, bemühten sich die Künstler, europäische Freunde zu finden, suchten auch gleichzeitig nach neuen Formen ihres Stiles.

Boris Saporoschez, Wladimir Fedotow, Iwan Radutschewitsch, Alexander Slatkin, Michael Tkatschenk, Wladimir Monachow und Wladimir Mislitzkijs stellen in Ettlingen aus. Sie seien jeweils mit sieben Arbeiten vertreten, wobei man |sich bei der Auswahl aus den 132 überlassenen Arbeiten darum bemüht habe, das Typische ihres  Schaffens darzustellen. Das sei nicht leicht gewesen, betonte Hanno Hafner, der ein Porträt der Künstler vermittelte, die durchweg als Kunstlehrer und -professoren tätig seien, in Ettlingen Ölbilder, Aquarelle und Druckgrafiken zeigen, wobei die Landschafts-malerei im Vordergrund steht. – Über die Aus-stellung werden wir an anderer Stelle noch gesondert berichten. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10 bis 17 Uhr, geöffnet.

Umrahmt wurde die Vernissage von den Karlsruher Musikern Andy Lehmann, Saxophon und Tobias Langguth, Gitarre. Sie konnten kurzfristig verpflichtet werden, bei der Musikschule Ettlingen soll dies nicht möglich gewesen sein, wie vom Kulturamt zu erfahren war. Der Grund: Ursprünglich war eine Gruppe aus Gatschina vorgesehen, die kurzfristig aus Visa-Gründen absagen musste.

BNN, kg 19.01.1993

Ausstellung „Querschnitte“ im Schloss Ettlingen eröffnet

Kunst erweitert Wege der Partnerschaft

Begegnungsabend mit russischen Künstler aus Gatschina / Bilder bis 4. Februar zu sehen

Ettlingen (kg). „Die Kunst kann Wege zwischen den Partnerstädte ebnen“, betonte Ober Bürgermeister Offele, als er am Sonntagabend im überfüllten Asamsaal des Schlosses die Gemeindeausstellung „Querschnitte“ eröffnete. Zusehen sind 60 Arbeiten von sieben in der russischen Partnerstadt Gatschina lebenden und tätigen Künstlern, die bei der Vernissage anwesend waren. Die Stadt Ettlingen und die deutsch-russische Gesellschaft Ettlingen tragen gemeinsam die Ausstellung, die bis 4. Februar im Ostflügel des Schlosses zu sehen ist, ab 24. Januar im Museumsshop eine Verkaufsausstellung geplant.

Bei der Eröffnung verwies der Stadtoberhaupt darauf, dass eine Ausstellung dieser Art bei der im vergangenen Jahr unterzeichneten Partnerschaft hervorgehoben wurde und man in Ettlingen froh sei, dass diese Idee so schnell realisiert werden konnte. Erdankte bei der Vernissage Antonina Katschalova vom Kulturamt Gatschina, der deutsch-russischen Gesellschaft und ihrem Vorsitzende Dr. Rüdiger Dierkesmann für ihre planende Vorarbeit sowie BNN-Redakteur  J.C. Weis, der mit einem Fahrzeug 120 Bilder in Gatschina geholt hat. Die Menschen zwischen Ost und West müssten sich, so Josef Offele, näher kommen, die Kontakte vertiefen und somit die Freundschaft festigen. Das Denken und Fühlen sei anders und werde durch Bilder jedoch deutlich.

    Darauf verwies auch Dr. Rüdiger Diekersmann, der in seinem Grußwort das Zustandekommen der Städtepartnerschaft zwischen Gatschina und Ettlingen aufzeigte und allen dankte, die sie bislang mitgetragen und die deutsch-russische Gesellschaft Ettlingen unterstützt haben. Der Dank galt der Verwaltung, im Besonderen jedoch dem Kultur- und dem  Verkehrsamt. In seinem Rückblick erinnerte er an der Gorbatschows Entspannungspolitik, die im Westen mit Begeisterung aufgenommen wurde, zumal die Gefahr aus dem Osten plötzlich weggefallen war.

    Jetzt gelte es, Vorurteile abzubauen und das gegenseitige Verständnis auszubauen die Eigenschaften des anderen verstehen zu lernen. Das gelte auch für die Kunst, die in der Vergangenheit oft in die Politik einbezogen und entsprechend geprägt wurde. Heute jedoch, nachdem auch in Russland sich die Künstler wieder frei entfalten können, gelte es, die Kunst als einen Pfeiler der Versöhnung zu sehen. So wolle die deutsch-russische Gesellschaft die Ausstellung in Ettlingen verstanden wissen.

    Auf die Kunst im Raum von St. Petersburg, Gatschina liegt unweit, ging Museumsleiter Hanno Hafner ein, darauf verweisend, dass Marc Chagal und Wassilij Kandinsky die bekanntesten russischen Maler seien, die das europäische Kunstschaffen mitgeprägt haben. Hafner zeigte auf, welchen Schwierigkeiten die russischen Künstler in der Vergangenheit ausgesetzt waren, dass wie im Dritten Reich in Deutschland, in der stalinistischen Ära die schöpferische Freiheit beschränkt und vom „sozialistischen Realismus geprägt war. Jetzt, nach der Öffnung der Grenzen, bemühten sich die Künstler, europäische Freunde zu finden, suchten auch gleichzeitig nach neuen Formen ihres Stiles.

    Boris Zaporoschez, Wladimir Fedotov, Iwan Radutschewitsch, Alexander Slatkin, Michael Tkatschenko, Wladimir Monachow und Wladimir Myslitzkij stellen in Ettlingen aus. Sie seien jeweils mit sieben Arbeiten vertreten, wobei man sich bei der Auswahl aus 132 überlassenen Arbeiten darum bemüht habe, das Typische ihres künstlerischen Schaffens darzustellen. Das sei nicht leicht gewesen, betonte Hanno Hafner, der ein Porträt der Künstler vermittelte, die durchweg als Kunstlehrer und -professoren tätig seien, in Ettlingen Ölbilder, Aquarelle und Druckgrafiken zeigen, wobei die Landschaftsmalerei. – Über die Ausstellung werden wir an anderer Stelle noch gesondert berichten. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10 bis 17 Uhr, geöffnet.

    Umrahmt wurde die Vernissage von den Karlsruher Musiker Andy Lehmann, Saxophon, und Tobias Langguth, Gitarre. Sie konnten kurzfristig verpflichtet werden, bei der Musikschule Ettlingen soll dies nicht möglich gewesen sein, wie vom Kulturamt zu erfahren war. Der Grund: Ursprünglich war eine Gruppe aus Gatschina vorgesehen, die kurzfristig aus Visa-gründen absagen musste.

Karg

Unterschrift zum Foto:

Großer Andrang herrschte bei der Eröffnung der Ausstellung „Querschnitt“ im Ettlinger Schloss: Russische Künstler aus der Partnerstadt Gatschina zeigen ihre Kunstwerke.

Foto: Karg  

В эттлингенском замке открылась выставка «Квершнитте» (Избранное)

Искусство расширяет возможности партнёрства

Вечер встречи с российскими художниками из Гатчины / Выставка открыта до 4 февраля


Эттлинген. Открывая в переполненном замковом зале Азама выставку „Квершнитте“ („Избранное“), обербургомистр Йозеф Оффеле подчеркнул: „Искусство может помочь сближению городов-побратимов“. Было представлено 60 работ семи присутствовавших на вернисаже художников, которые живут и работают в российском городе-побратиме Эттлингена Гатчине. Выставка была организовано совместными усилиями эттлингенских властей и немецко-российского общества; она открыта в восточном крыле замка и продлится до до 4-го февраля. С 24-го января экспонаты можно будет приобрести через магазин музея.

Обербургомистр указал также на то, что при подписании в прошлом году договора о партнерстве было уже предусмотрено проведение такого рода выставок, и в Эттлингене рады тому, что эта идея была так быстро реализована. Он поблагодарил сотрудницу управления культуры Гатчины Антонину Качалову, немецко-рссийское общество и его председателя доктора Рюдигера Диркесмана  за  проведенную ими подготовительную работу, а также редактора  газеты «БНН» Й.-Х. Вайса, который привёз на машине из Гатчины 120 картин. «Люди Восточной и Западной Европы должны сближаться, углублять контакты и этим укреплять дружбу», – сказал Йозеф Оффеле. «Мысли и чувства различны – картины помогают сделать их понятными».

На это же обратил внимание доктор Йозеф Диркесман, который в своем приветственном слове по поводу установления партнёрства между Гатчиной и Эттлингенном поблагодарил всех, кто поддержал немецко-российское общество и принял участие в его работе. Была выражена также благодарность городским властям, в первую очередь транспортной службе и отделу культуры. Оглянувшись мысленно назад, он напомнил о горбачёвской политике разрядки, которая была с воодушевлением принята на Западе, поскольку внезапно исчезла опасность с Востока.

Теперь следует устранить взаимные предубеждения и прийти к взаимопониманию. Это имеет также большое значение для искусства, которое в прошлом было сильно политизировано. Сегодня же, когда художники смогли свободно развернуться также в России,  искусство стали рассматривать в том числе и как основу для примирения. Немецко-российское общество хотело бы видеть эту выставку именно в таком свете.  Директор музея Ханно Хафнер обратил внимание на то, что самые известные русские художники Марк Шагал  и Василий Кандинский оказали большое влияние на европейское  художественное творчество, в том числе на искусство Гатчины,  расположенной в ближайших окрестностях Санкт Петербурга. Хафнер рассказал, с какими трудностями сталкивались русские художники в прошлом; как и в Германии во времена Третьего Рейха, в сталинскую эпоху свобода творчества была ограничена и несла на себе отпечаток «соцреализма». Теперь же после открытия границ, художники находятся в поисках европейских друзей и в то же время – новых стилей и форм.

В Эттлингене выставлены картины Бориса Запорожца, Владимира Федотова, Ивана Радучевича, Александра Златкина, Михаила Ткаченко, Владимира Монахова и Владимира Мыслицкого. Каждый из них представляет семь работ. При отборе из предложенных для выставки 132 картин творчество каждого мастера старались представить типичными для него произведениями. „Это было нелегко“, – подчеркнул Ханно Хафнер, представляя художников, которые работают также преподавателями и профессорами живописи. Они выставили в Эттлингене живопись маслом, акварели и гравюры, в большинстве своем – пейзажи.

Мы еще поговорим о выставке в следующем сообщении. Выставка открыта со вторника по воскресенье с 10 до 17 часов.

Музыкальное обрамление вернисажа взяли на себя музыканты из Карлсруэ Энди Леман (саксофон) и Тобиас Ланггут (гитара). Им пришлось срочно взяться за это дело, поскольку отдел культуры Эттлингена сообщил, что  музыкальная школа  не сможет принять участия в открытии выставки. Причиной недоразумения стала отмена из-за проблем с визами намечавшегося визита музыкальной группы из Гатчины.

Карг

Подпись к фотографии:

Во время открытия выставки живописи „Избранное“ в замке Эттлингена, царило большое оживление: художники из города-побратима Гатчина показывают свою произведения.

Фото Карга

Bilanz der Ausstellung mit russischen Künstlern Künstler aus Gatschina

 

„Lieber auf Funktionäre als auf Dolmetscher verzichten“

Das Interesse an Bildern im Ettlinger Schloss gut / Bald Gegenbesuch von Malern aus dem Albgau?

Ettlingen. „Die malen halt noch so, wie es unsere Künstler schon verlernt haben“, – enthusiastisch äußerte sich eine Besucherin der Ausstellung „Querschnitte“ über die Werke der Russischen Künstler aus Ettlingens Partnerstadt Gatschina. Gleich daneben widersprach ein anderer: „Die haben doch die gesamte Kunstentwicklung der vergangenen Jahrzehnte versäumt.“

    Für Ettlingens Museumsleiter Hanno Hafner, der eine Bilanz zur dreiwöchigen Ausstellung „Querschnitte“ im Schloss zog, sieht die Frage um Qualität und stilistische Ausdrucksmittel der Künstler aus der Partnerstadt Gatschina. Die gezeigten Ölbilder, Aquarelle und auch einige Zeichnungen belegten einen hohen handwerklichen Standart. Technisch sind die Pinselstriche teilweise hervorragend“, meinte Hafner anerkennend. Fast jeder Maler beherrschte die verschiedensten Malstile und -techniken. Dagegen hätten die Künstler noch damit zu kämpfen, dass die Kunstphilosophie der ehemaligen Sowjetunion die Ausbildung in den Akademien zur Vermittlung einer fast rein kunsthandwerklichen Technik habe verkommen lassen. Die intellektuelle Auseinandersetzung mit der Gesellschaft habe dadurch eingeschränkt stattfinden können. Zusätzlich hätten Engpässe bei der Materialbeschaffung die Maler stark behindert.

    Im allgemeinen habe den Ettlingern die Ausstellung gefallen, sprach Hafner von einer guten Resonanz. Die Vernissage im Asamsaal sei seit langer Zeit die mit Abstand am besten besuchte gewesen. Etwa 800 Besucher seien in den nachfolgenden Tagen in den Ostflügel des Schlosses gegangen, um die von der Museumsleitung unter 150 Bildern ausgesuchten 50 Bilder anzusehen. Ein noch besseres Ergebnis hatte der Museumsshop, wo viele Besucher weitere Gemälde – teilweise erst in Ettlingen gemalte Bilder – der acht russischen Künstler ansehen konnten.

    Den größten wert sahen alle Beteiligten, ob Museumsleitung, deutsch-russische Gesellschaft oder Partnerschaftsbeauftragte, in den Begegnungen mit den Künstler aus der Partnerstadt Gatschina. Während des dreiwöchigen Aufenthaltes der Künstler standen nicht etwa touristische Programme, sonder mehr Aspekte Kennenlernens der deutschen Kunstszene im Mittelpunkt. So führte Museumsleiter Hanno Hafner die Gäste in die Staatliche Kunsthalle nach Karlsruhe, ging es zu aktuellen Ausstellungen nach Stuttgart oder stand ein Gespräch mit Künstlern der Ettlinger Wilhelmshöhe auf dem Programm.

    Jeder zweite Tag stand den Russen zur freien Verfügung, was von den Künstler  im wesentlichen zum Arbeiten mit Pinsel, Bleistift oder Farbe genutzt wurde. Anatolij Sasidkewitsch, der in der Ausstellung durch naturgetreue Nachbildungen von schönen Plätzen und Gebäuden seiner Heimatstadt Gatschina auffiel, zeigte sich angetan von Ettlingens Innenstadt: „Wir konnten hier bei den vielen schönen alten Gebäuden manch interessantes Motiv aufs Papier bringen“. Wenn er den Zeichenblock in den Ettlinger Straßen ausgepackt hat, seien sofort jede Menge Menschen um ihn herumgestanden, um das Entstehen des Bildes genau zu verfolgen. Schade nur, so Sasidkewitsch, dass die Sprachbarriere keinen engeren Austausch mit den Menschen zuließ.

    Und dann bemerkte er zur Bildauswahl für die Ettlinger Ausstellung: „ich befasse mich mit unterschiedlichsten Stilarten, von der naturalistischen Darstellung über Abstraktionen bis zu freien Kompositionen“. Natürlich habe man im Voraus nicht gewusst, was für die Menschen interessant ist.

    Für Museumsleiter Hanno Hafner ist jetzt schon spannend, wie sich der Stil der Künstler nach den Begegnungen in Deutschland weiter entwickelt: „Im modernen Kunstbetrieb entscheiden sich die Künstler meistens für eine Stilrichtung und bleiben dieser über Jahrzehnte verbunden“. So ist er überzeugt, dass sich die Russen auf den Weg ganz individuellen Ausdrucks begeben.

Für das Ettlinger Museum hofft er bald die Möglichkeit zu haben, sich vor Ort in der Partnergemeinde Gatschina ein Bild von der Kunstszene zu verschaffen. Sicher ist, daß es eine Art Gegenbesuch von Künstlern aus dem Albgau, verbunden mit einer Ausstellung in der Ettlinger Partnerstadt, in absehbarer Zeit geben soll.

Lehren will die für Partnerschaftsarbeiten zuständige Karin Herder-Gysser auch aus dem Besuch der Russen ziehen: „Der Aufenthalt war mit drei Wochen Dauer etwas zu lang“. Hier sei im Interesse von anderen Besuchern aus der Partnerstadt wie auch der aufnehmenden Familien eine kürzere Verweildauer besser. Die Sprachbarriere sei so hoch, dass jede Gruppe, ob sie nach Russland oder nach Deutschland fahre, am besten immer ihren eigenen qualifizierten Dolmetscher dabei habe. „Lieber auf den einen oder anderen Funktionär verzichten und stattdessen einen guten Übersetzer dabei haben. Das fördert die Menschliche Begegnung“, betont Karin Herder-Gysser. Der schwierige telefonische Kontakt mit Russland mache lange Vorbereitungszeiten nötig. Dabei solle grundsätzlich die Organisation von einer einzigen städtischen Stelle in Ettlingen koordiniert werden.

Johannes-Christof Weis

 

 

Unterschrift zum Foto:

Abgehängt und eingepackt werden jetzt wieder die Bilder aus Ettlingens russischer Partnerstadt Gatschina. Künstler Anatolij Sasidkewitsch vergewissert sich auf der Liste, ob alle Kunstgegenstände noch da sind.       

Подведение итогов выставки российских художников из Гатчины

«Лучше отказаться от функционеров, чем от переводчиков»

  

Интерес к картинам в эттлингенском замке / Скоро ли художники Альбгау нанесут ответный визит? 

Эттлинген. „Они все еще пишут в такой манере, которую наши художники уже утратили“, – экспанисивно высказала свое мнение о картинах художников из российского города-побратима Эттлингена Гатчины одна посетительница выставки «Избранное». Рядом сразу же возразили: «Они просто пропустили всё то новое, что возникло в процессе развития искусства прошедших десятилетий».  

    Подводивший итоги трехнедельной выставки «Избранное» директор эттлингенского музея Ханно Хафнер проанализировал особенности техники и стиля художников из Гатчины более дифференцированно. Выставленные картины маслом, акварели, а также несколько рисунков подтвердили высокий стандарт работы мастеров. «Техника мазка подчас просто великолепна», – признаёт Хафнер. Почти каждый художник владеет различными манерами и стилями живописи. С другой стороны художникам приходилось бороться с трудностями, связанными с тем, что обучение в академиях бывшего Советского Союза было ориентировано исключительно на технику живописи, отчего страдало искууство в целом. Поэтому интелектуальный диалог с обществом был существенно ограничен. Художники испытывали также трудности из-за дефицита художественных материалов.

    В общем и целом выставка эттлингенцам понравилась, и по мнению Хафнера она получила хороший резонанс. Вернисаж в зале Асама стал самым посещаемым за уже довольно долгий период. Чтобы посмотреть на 50 картин, отобранных руководством музея из числа предложенных 150, через восточное крыло замка за последние дни прошло около 800 любителей искусства. Еще больший успех имел музейный киоск, в котором множество посетителей имело возможность любоваться не вошедшими в экспозицию произведениями, часть из которых была написана уже в Эттлингене.

 Все принимавшие участие в проведении этой выставки – дирекция музея, немецко-российское общество и просто заинтересованные в партнёрстве и общении с художниками Гатчины – высоко оценили итоги проведенных встреч. Интересы пребывавших в течении трёх недель в Эттлингне художников были сосредоточены не на экскурсионной программе, а в большей мере на ознакомлении с художественной средой Германии. Ханно Хафнер сопровождал художников при посещении ими государственный художественной галереи Карлсруэ, действующих экспозиций в Штуттгарте; в программе стояла также встреча с художниками эттлингенского объединения «Вильгельмсхёйе».

    Российские художники были через день свободны и использовали это время для работы,  создавая произведения в карандаше или красках. Привлекший внимание посетителей выставки своим естественным изображением  живописных уголков родной Гатчины Анатолий Засидкевич был очарован центром Эттлингена: «При таком количестве прекрасных старинных зданий у нас есть возможность сделать интересные зарисовки». Когда он раскрывал на улицах Эттлингена свой альбом, вокруг него сразу же собирались любопытные, чтобы наблюдать процесс создания картины. «Жаль, что языковые барьеры помешали более близкому сближению с людьми».

    А по поводу отбора картин для эттлингенской выставки он заметил: „я владею различными стилями: от натурализма – через абстракционизм – до создания свободных композиций.“ Разумеется, заранее никогда нельзя предвидеть, что больше понравится публике.

    Директора музея Ханно Хафнера уже сейчас мучает вопрос о том, как повлияют на дальнейшее развитие стиля художников их визит в Германию и состоявшиеся там встречи: «В современном искусстве живописи художники выбирают для себя чаще всего какое-нибудь одно стилевое направление и затем остаются верны ему на протяжении многих десятилетий». Он убежден, что русские идут по пути абсолютно индивидуального самовыражения.  

    Он надеется вскоре получить возможность приобрести для эттлингенского музея картину, созданную художником из числа работающих в Гатчине. Известно, что после проведения выставки в Гатчине в обозримом будущем должен состояться ответный визит художников Альбгау в Гатчину.

    Представитель городских властей Карин Хердер-Гисер, отвечающая за партнёрство   между городами, вынесла из опыта организации визита россиян следующее суждение: «Пребывание в течении трёх недель представляется чересчур продолжительным». Как гостям из города-побратима, так принимающим семьям было бы удобнее, если бы время визита в дальнейшем было сокращено. Языковой барьер настолько высок, что было бы лучше всего,  если каждая группа вне зависимости от того, направляется она в Россию или в Германию, брала с собой квалифицированного переводчика. «Лучше пожертвовать одним-двумя функционерами, но взять вместо них лишнего квалифицированного переводчика. Этого способствовало бы человеческому общению», – подчеркнула Карин Хердер-Гисер. Много времени уходит на подготовку сложных телефонных переговоров с Российской стороной. При этом принципиальные вопросы организации встреч должны координироваться одним городским учреждением Эттлингена.   

 Йоханнес-Христоф Вайс

 

Подпись к фотографии:

Картины художников из российского города-побратима Эттлингена Гатчины снимают и снова упаковывают. Художник Анатолий Засидкевич еще раз проверяет по списку, все ли произведения на месте.

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