Einladung ehemaliger russischer Zwangsarbeiter
Nach der Einladung ehemaliger Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Ukraine, sollten 2007 ehemalige Zwangsarbeiter aus Russland nach Ettlingen kommen. Diese Idee konnte nicht verwirklicht werden.
Bei einer Reise nach St. Petersburg/Gatschina traf sich der Vorsitzende der DRG Ettlingen mit Michail Michailovich Pawlow, ehemaliger Zwangsarbeiter. Unterstützt wurde er durch zwei Studentinnen aus der Partnerstadt, Anna und Katharina.
Sozialdemokratische Gemeinderatsfraktion, Ettlingen Deutsch-Russische Gesellschaft; Ettlingen
25.11.2007
Sehr geehrter Herr…. Sehr geehrte Frau…..
Sie sind sicher überrascht, heute Post aus Deutschland zu bekommen, speziell aus Ettlingen.
Ettlingen liegt im Westen Deutschlands, zehn Kilometer von der Großstadt Karlsruhe entfernt, ganz in der Nähe des großen Flusses Rhein.
Entsprechend den Nachforschungen, die zu dem Thema Zwangsarbeit während der schlimmen Kriegsjahre durchgeführt wurden, waren Sie zur Arbeitsverpflichtung nach Ettlingen gebracht worden. Ihre Anschrift erhielte die Deutsch-Russische -Gesellschaft über die „Stiftung für Verständigung und Aussöhnung“ in Moskau.
Sie werden sicher viele Erinnerungen an Ettlingen haben, wo Sie
Zwangsarbeit verrichten mussten.
Sie hatten 2007 nach unseren Informationen eine Einladung von
der Stadt Karlsruhe erhalten, die auch eine Einladung nach
Ettlingen beinhaltete. Uns wurde mitgeteilt, dass Sie die lange
Reise aus Krankheitsgründen oder wegen des hohen Alters nicht
wahrnehmen konnten. Das haben wir sehr bedauert. Gerne
hätten wir Ihnen das heutige Ettlingen und seine Menschen
gezeigt und gerne hätten wir Sie kennen gelernt, um einige
freundschaftliche Tage mit Ihnen zu verbringen. Im vergangenen
Jahr konnten wir in Ettlingen zwei ehemalige Zwangsverpflichtete aus der Ukraine begrüßen.
Nun wollen Ihnen die Sozialdemokratische
Gemeinderatsfraktion und die Deutsch-Russische- Gesellschaft
als Ersatz dafür, dass Sie nicht kommen konnten, einen
herzlichem Gruß aus Ettlingen mit einem Geldbetrag von 100
Euro zusenden, um Ihnen eine kleine Freude zu bereiten.
Vielleicht schreiben Sie uns ein paar Zeilen, ob der Brief bei
Ihnen angekommen ist.
Wir verbleiben in herzlicher Verbundenheit!




Am 29. Oktober feierte Michail Michailovich Pawlow (ehemaliger Zwangsarbeiter) seinen 80. Geburtstag. Anna und Katharina beschlossen, ihn anzurufen und zu gratulieren.
„Er war sehr zufrieden und wir haben uns verabredet am 30. Oktober uns bei ihm zu Hause zu treffen, um ihm persönlich zu gratulieren. Michail Michailovich hat uns mit Anna sehr herzlich empfangen. Wir haben sehr gut uns unterhalten. Er hat ein wenig uns ueber sein Leben und ueber die Zeit in Deutschland erzaehlt. Interressant ist, dass er da mit seiner Schwester und Mutter gewesen ist und hoffentlich sie diese Zeit alle erlebt haben. Er hat ueber Sie gefragt, ob es Ihnen geht, und ob Sie nach Russland wieder kamen.
Wir sind mit Anna sehr zufrieden, dass wir diese Leute kennengelernt haben. „
10.01.2008
„Heute habe ich die Briefe fuer Michail Michailovich und noch eine Frau abgeholt. Ich und Katharina werden Michail Michailovich anrufen und alles ueber den Brief sagen und werden ihn besuchen, wenn es moeglich ist. Und es gab noch einen Brief fuer eiene Frau, dort steht die Telefonnummer, so ich werde anrufen und ueber den Brief erzahlen.
Viele Gruesse aus Gatschina,
Anna
Am Sonntag (20.01) habe ich Michail Michailowitch besucht. Leider konnte Anna mit mir nicht fahren, weil sie sich krank fuehlte.
Pawlow Michail Michailowitch und seine Frau waren sehr froh, wir unterhielten uns sehr gut.
Er oeffnete in meiner Anwesenheit Ihren Briefumschlag und er las alles. Er war dankbar fuer Ihre Einladung und einen Brief. Wir sprachen mit ihm gut und wie ich verstanden habe, waere er nicht herzkrank, wuerde er nach Ettlingen kommen. Er hat ganz positive Haltung und hat Ihnen zu sich selbst eingeladet! ;))
Wahrscheinlich wenn Sie im Mai kommen, finden Sie sich Zeit mit ihm zu treffen, er wird, glaube ich, ganz zufrieden sein.“
Katharina