Internationale Jugendbegegnung des Landesverbandes Baden-Württemberg in Karlsruhe vom 3.-17. August 2012
Teilnehmer*in aus Gatschina: Anatolii und Eugenia Korotchenko
„Ich war zum ersten mal bei einem Workcamp vom Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge in Karlsruhe im Sommer 2012. Meine ältere Schwester hat mir schwärmend davon erzählt, da sie ein Jahr davor auch dabei war. Wir wurden auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne untergebracht. Die Umgebung war einfach perfekt und obwohl die Leute – 29 junge Menschen aus 16 Ländern – sich vorher nicht gekannt haben, waren alle sehr freundlich untereinander, und die Hilfsbereitschaft der Teamleiter hat für den guten Start gesorgt.
Der erste Abend brachte neue Bekanntschaften, die sich später zu Freundschaften entwickelt haben. Das Ziel unserer Arbeit auf dem Karlsruher Hauptfriedhof war die Pflege der Gräber von Zivilisten und Soldaten, die durch den zweiten Weltkrieg umgekommen waren. Meine Gruppe hatte die Aufgabe, Moos und Efeu von den Grabsteinen zu entfernen. Eine andere Gruppe erneuerte die mit der Zeit verblichenen Schriftzüge. Was ich so schön an diesem Workcamp gefunden habe, dass es nicht nur um Völkerverständigung ging, sondern auch um die Geschichte und Tradition, die man hautnah erleben konnte, und es war wirklich bewegend. In diesen 2 Wochen haben wir miteinander sehr viel erlebt, was die europäische Kultur angeht – Sehenswürdigkeiten in den Städten wie Karlsruhe, Heidelberg, Straßburg, einschließlich Europaparlament – und es wurde mir klar, dass zwischen uns allen eine Gemeinsamkeit besteht. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne waren alle Voraussetzungen für ein breites Freizeitangebot vorhanden – Spiele, Wettbewerbe, Auftritte. In diesem Rhythmus hatte ich keine Zeit für Heimweh.
Die Teamleiter haben uns auch sehr unterstützt, natürlich wurden uns auch gewisse Grenzen gesetzt. Aber dieses enorme Vertrauen, das ich von den Teamleitern erleben durfte, ist etwas, was ich einfach einmalig finde, und was ich niemals vergessen werde.
Ich freue mich wirklich, dass ich in diesen 2 Wochen nicht nur Spaß haben konnte, sondern auch eine sinnvolle Arbeit für die Gesellschaft leisten durfte.
Anatolij Korotchenko, Gatschina