Spendenaufruf für Bau einer Milchküche in Ettlingens russischer Partnerstadt Gatschina
Die Stadt Gatschina, Ettligens bei Sankt Petersburg in Rußland gelegene Partnergemeinde, hat zusammen mit dem dortigen Krankenhaus das Projekt einer „Milchküche“ geplant, durch das notleidende Säuglinge und Kleinkinder mit Milch und Milchprodukten versorgt werden sollen. Eine dringend erforderliche Aktion, weil Kinder in der 90 000 Einwohner zählenden ehemaligen Zarenresidenz aufgrund von umweltschädlichen Hinterlassenschaften der industriellen Komplexe in Luft und Böden bei der Nahrungsaufnahme besonders gefährdet sind beziehungsweise auch viele Mütter ohne städtische Unterstützung nicht in der Lage sind, für eine ausreichende Ernährung ihres Nachwuchses zu sorgen.
Der Rohbau für diese Milchküche steht bereits, aber die galoppierende Inflation in der russischen Wirtschaft hat eine Fertigstellung der Milchküche verhindert.
Auf ein Hilfeersuchen zwecks finanzieller Unterstützung hat die Stadt Ettlingen mit Bereitstellung von Geldern im Haushalt 1993 und 1994 reagiert. Für Oberbürgermeister Josef Offele und den Vorsitzenden der deutsch-russischen Gesellschaft in Ettlingen, Dr. Rüdiger Dierkesmann, ist es darüber hinaus, ungeheuer wichtig noch mehr Gelder für das Projekt auf privatem Wege zu sammeln, um die Chance zu haben, möglichst bald den weiteren Ausbau und die technische Ausstattung der Milchküche zu realisieren: „Wir brauchen dringend private Spenden für die notleidenden Kinder in gatschina“, schreiben die beiden Kommunalpolitiker in eunem Spendenaufruf an die Ettlinger Bevölkerung. Damit soll ein Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit den Menschen in der russischen Partnerstadt gesetzt werden.
In dem Aufruf betonen die beiden Schirmherren der Spendenaktion „Milchküche für Gatschina“, daß das angesprochene Projekt in Gatschina alle Voraussetzungen für die oft beschworene „Hilfe zur Selbsthilfe“ erfülle.
Dr. Rüdiger Dierkesmann und Josef Offele versichern in ihrem Spendenaufruf, daß die eingehenden Geldbeträge zur Linderung der Not in Gatschina unmittelbar, ausschließlich und „unsererseits ohne jeden Abzug“ zweckbestimmt verwendet werden. „Wir werden uns bemühen die Verwendung der Gelder durch unsere Dienststellen kontrollieren zu lassen“, unterstreicht Oberbürgermeister Josef Offele. Er gibt auch zu bedenken, daß Not von Menschen die wünschenswerte demokratische Entwicklung in Rußland nicht gerade förderlich ist. Es gehe bei der Spendenaktion nicht allein um ein humanitäres Anliegen, sondern im wohlverstandenen Eigeninteresse der Deutschen um die Hilfe für ein Nachbarland, das sich in einer äußerst schwierigen politischen Situation befinde.
Die Deutsch-Russische Gesellschaft Ettlingen und die Stadt Ettlingen bitten um eine Spende auf wahlweise folgende Konten: Sparkasse Ettlingen 106 76 77, Volksbank Ettlingen 65 29 00 P, Commerzbank 461 67 77 und Deutsche Bank Ettlingen 071 38 00 (Spendenbescheinigungen werden ausgestellt).