"Brücke schlagen zwischen Jugend beider Städte"
Ettlingen. Begeistert von der künftigen Partnerstadt Ettlingen und ihrer Umgebung, überrascht und beeindruckt von der herzlichen Aufnahme sind 21 Schüler aus Gatschina, die zwei Wochen in der Stadt an der Alb weilten und Kontakte zwischen ihrer Schule, der Schule III, sowie dem Wilhelm-Röpke- Gymnasium und dem Albertus-Magnus-Gymnasium herstellten. Eingeladen waren die jungen Russen, 15 bis 17 Jahre alt, von den beiden Schulen und der Stadt Ettlingen. Oberstudienrätin Helga Hinse, ihr Kollege Horst Sommer, beide Röpkegymnasium, und Oberstudienrätin Licht, Magnusgymnasium, hatten zusammen mit den Schulleitern, den Oberstudiendirektoren Peter Röster und Winfried Müller, die Begegnung vorbereitet. Unterstützt von der Schülermitverwaltung des Röpkegymnasiums und deren Sprecherin Susanne Moser.
Die Schülergruppe, von Schulleiter Linschewski geleitet, war bei deutschen Familien untergebracht, denen Bürgermeister Reinhard Frank bei einem Empfang der Schüler in den Arkadenstuben des Schlosses für ihre Aufgeschlossenheit dankte, in seinen Dank schloß er gleichzeitig alle ein, die sich für dieses erste Treffen mit Schülern aus Gatschina engagierten. Gerade im Vorfeld der im kommenden Monat in der russischen Stadt zu besiegelnden Partnerschaft seien diese Tage wichtig, denn damit werde „eine Brücke zwischen der Jugend beider Städte geschlagen“. Auf die Jugend setzt man bei den Partnerschaften, betonte Reinhard Frank, darauf hinweisend, daß sich dies bei den anderen Städtepartnerschaften bewährt habe. Gemeinsam müsse man am „Haus Europa“ bauen und die Basis für Frieden und Verständigung schaffen und sie auf Dauer festigen. „Dieser erste Besuch wird sicherlich dazu beitragen, daß noch bestehende Vorurteile und Vorbehalte abgebaut werden konnten.“
Der Bürgermeister, der die Grüße von Oberbürgermeister Josef Offele und dem Gemeinderat übermittelte, dankte den deutschrussischen Gesellschaften der beiden Städte, voran Dr. Rüdiger Dierkesmann und Viktor Schutilow, der die offizielle Einladung des Stadtsowjets von Gatschina, Lebedew, zur Besiegelung der Partnerschaft in Gatschina überbracht hätte. (Wir berichteten darüber.)
Ein vielfältiges und instruktives Programm war für die Schülergruppe, die auch Einblick in das deutsche Schulwesen und den Unterricht nahm, zusammengestellt worden. – Neben einer Stadtbesichtigung, deren Sanierung es den jungen Russen besonders angetan hatte, wurde eine Fahrt in den nördlichen Schwarzwald organisiert, ebenso ein Besuch im Mercedes-Benz-Werk in Wörth sowie beim Coca-Cola-Hersteller in Karlsruhe-Neureut.
Sprachliche Schwierigkeiten seien rasch überwunden worden, informierte Oberstudienrätin Helga Hinse. Etwas Deutsch und etwas Englisch beherrschten die Schüler aus Gatschina, „mit Händen und Füßen wurde dann noch gestikuliert und alles klappte.“ Mit Lächeln und anderen Zeichen kamen sich die? Schülerinnen und Schüler ohnehin näher – wurden rasch Freunde und sicherlich auch Werber für die Partnerschaft mit Ettlingen. Die Stadt hatte Präsente überreicht, so auch T-Shirts, die fortan in der russischen Stadt zu sehen sein werden.
BNN vom 9.5.1992 kg