Deutschlehrer aus Gatschina zu Besuch in Ettlingen

Deutschlehrer für Begegnungen der Jugend

Ettlingen (H). Eine Gruppe von 14 Lehrern und Lehrerinnen aus der russischen Partnerstadt Gatschina begrüßte Oberbürgermeister Josef Offele Anfang der Woche im Rathaus. Sie sind von der Deutsch-Russischen Gesellschaft eingeladen und nutzten die Gelegenheit, die Deutschkenntnisse aufzufrischen. Außerdem, so wurde im Gespräch mit dem Stadtoberhaupt deutlich, verwendeten die Lehrer im Deutschunterricht Lesebücher und landeskundliche Bücher aus Baden-Württemberg sowie Unterlagen über Ettlingen, informierte Schuldirektor Igor Smirnov.

Oberbürgermeister Offele schlug bei seiner Begrüßung einen geschichtlichen Bogen über die Westanbindung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Demokratisierungsprozeß sei durch die Unterstützung der westlichen Mächte relativ leicht vonstatten gegangen. Er wünsche Rußland gleichfalls einen solchen leichten Über­gang in die Dekmokratie, gerne werde man die­se Entwicklung tragen helfen.

Dennoch, so der Oberbürgermeister, wolle man nicht nur geben, sondern auch nehmen, und zwar Kenntnisse über den Partner, Wissen über Rußland, hier seien noch erhebliche Defizi­te aufzuarbeiten. Wichtig sei jedoch, daß sich solche Kontakte nicht nur in der Theorie vollzö­gen, im Vordergrund sollte immer die direkte, menschliche Begegnung stehen; deshalb begrüße er die Initiative der Deutsch-Russischen Gesell­schaft. Den Schulen komme besondere Bedeu­tung zu, seien sie doch neben den Familien die Meinungsbilder für Kinder und Jugendliche. Es wäre erfreulich, wenn das Bestreben, die Spra­che der Partnerstadt zu lernen, auch auf die deutschen Schülerinnen und Schüler übergrei­fen würde.

Ralf Degner, zweiter Vorsitzender der Deutsch-Russischen Gesellschaft, schloß sich den Hoffnungen des Oberbürgermeisters an. Auch er wünsche sich, daß die freundschaftli­chen Bande, die bereits geknüpft wurden, wei­terhin fest verankert bleiben sollten. Sein Dank galt Gemeinderat und Oberbürgermeister für die Bemühungen um die partnerschaftliche Verbin­dung der beiden Städte.

Schuldirektor Igor Smirnov bedankte sich für den Empfang und versicherte, daß die deutsche Partnerstadt auf dem Stundenplan der Schüler einen festen Platz habe. Neben der Geschichte sei auch die Altstadtsanierung für Gatschina von Wichtigkeit, da auch hier Aufbauarbeit zu leisten sei. Auch er halte die Zusammenführung von jungen Leuten für wichtig für die Beziehun­gen zwischen den Städten. Immerhin lernten, obgleich Englisch auf dem Vormarsch sei, 50 Prozent der Schüler seiner Schule Deutsch. Einem Schüleraustausch oder gemeimsamen Fe­rienlager stehe also allein vom Sprachvermögen wenig entgegen.

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