Ein Feuerwehrfahrzeug für die russische Partnerstadt

Im April wird es mit einem Konvoi nach Gatschina überführt

Ettlingen (evi). Zu einem Hilfstransport in die russische Partnerstadt Gatschina startet die Ettlinger Polizei. Oberbürgermeister Offele und Polizeipräsidentin Hildegard Gerecke, haben gemeinsam hierfür die Partnerschaft übernommen. Neben den üblichen Hilfsgütern wird am 3. April auch ein Löschgruppenfahr­zeug der Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen im Konvoi zu finden sein. Ebenso wie ein Tank­löschfahrzeug aus dem Jahr 1967 wird auch das 26 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug auf­grund der überholten Technik ausgemustert. In Gatschina jedoch könne der Löschwagen noch wertvolle Hilfe leisten, zumal Brand­schäden dort nur in den seltensten Fällen ver­sicherungsmäßig abgedeckt seien und meist großen finanziellen Schaden anrichteten, be­kräftigte Oberbürgermeister Offele seinen Entschluß, der Partnerstadt das Fahrzeug zur Verfügung stellen. Adapter, um die Kupplun­gen der russischen Schläuche an die deut­schen Gerätenormen anschließen zu können, stiftet ein Karlsruher Spezialunternehmen. Außerdem, so der Feuerwehrkommandant Martin Ehrle, ergäbe sich durch diesen Kon­takt vielleicht die Möglichkeit einer Feuer­wehrpartnerschaft mit Gatschina. Insgesamt fünf Fahrzeuge werden von den Wehrmän­nern in ihrer Freizeit in die russische Stadt gefahren, der Konvoi finanziert sich aus­schließlich aus Spenden. Auch die Gemeinde Ayora wird in Zukunft Brände mit Ettlinger Hilfe löschen können: Der Ort im Südwesten der spanischen Provinz Valencia hat nämlich alljährlich mit ernste Problemen zu kämpfen, die im Mittelmeer raum inzwischen allgegenwärtig sind: Waldbrände vernichten dort in den heißen, trockenen Sommern große Waldstriche, die sich aufgrund der kargen Bodenverhältnisse und extrem kalten Winter nur zögerlich erholen. Da bei wäre es gerade hier sehr wichtig, den Wald zu erhalten, handelt es sich doch um eine der letzten zusammenhängenden Waldfläche in dieser Region. Nachdem sich erwiesen hatte, daß von den Behörden keine Unterstützung zu erfahren war, entschlossen sich Bürger aus Ayora, 1992 eine Feuerwehr zu gründen. Ziel der Initiativ« war die vernünftige Organisation der Bevölkerung zur Selbsthilfe. Da Land und Regierung keine finanzielle Hilfe geben können, muß sich die Feuerwehr aus Spenden, au: dem Verkauf von Werbemitteln und durch Gemeinde und Waldeigentümer finanzieren Zu den Tätigkeiten der Bürger gehören unter anderem die Beschilderung und Instandhal­tung von Waldwegen, im Sommer werden vor allem nachts und bei drohenden Gewitterrn Brandwachen gehalten. Allerdings fehlt es zur wirksamen Bekämpfung von Bränden an ge­eignetem Gerät. Nun ergibt sich für die Gemeinde Ayora die Gelegenheit, für 5 000 Mark ein gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug zu erwerben, da die Ett­linger Feuerwehr auch ein Tanklöschfahrzeug aus dem Jahre 1967 ausmustert. Gerhard Wölfle, Bertold Bahr und Martin Ehrle von der Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen werden das Fahrzeug am 19. März nach Spanien überführen, wobei die Partnerstadtfeuerwehr Epernay und die Gemeinde Ayora oranisato- rische Hilfestellung leisten.

Ein Stadtfest soll den Rahmen für die Übergabe des Fahrzeuges von der Gemeinde an die Feuerwehr bilden, inzwischen werden bereits Überlegungen bezüglich eines Jugendaustausches beider Wehren angestellt.
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