Ettlingen. „Wir hoffen, daß unsere Freundschaft sich ständig weiter vertieft und alle unnötigen Grenzen zwischen unseren Völkern und Ländern abgebrochen werden.“ Andrej Illijn, Bürgermeister der Ettlinger Partnerstadt Gatschina, erwiderte mit diesen Worten die Begrüßung von Bürgermeister Reinhard Frank beim Empfang für eine russische Delegation im Ettlinger Rathaus.
Bei der Delegation aus Gatschina, die auf Einladung der Ettlinger Deutsch-Russischen Gesellschaft an die Alb gekommen war, handelte es sich um Mediziner mit dem Chefarzt des Krankenhauses von Gatschina, Josef Jacubovic, an der Spitze (unser Bild). Sie informierten sich während ihres siebentägigen Aufenthaltes in der Region bei einem Ettlinger Arzt über eine ambulante Praxis, in der Sozialstation über Krankenpflege, im Krankenhaus in Langensteinbach über die Behandlung Langzeitkranker und im Stephanusstift über altengerechtes Wohnen. Der Besuch war auf Initiative des Vorsitzenden der Deutsch-Russischen Gesellschaft, Dr. Rüdiger Dierkesmann, zustande gekommen. Die Deutsch-Russische Gesellschaft hat in der Vergangenheit schon einige Male das Krankenhaus Gatschina mit medizinischen Hilfsmitteln aller Art unterstützt.
Der Besuch der russischen Gäste war in erster Linie ein Arbeitsbesuch: Eine Vielzahl weiterer Termine zu den Themen „Gesundheit“, und „Arbeit im Gesundheitswesen“ standen auf dem Programm. So besuchten sie auch in Stuttgart die Zentrale der Gewerkschaft ÖTV, um über politische Probleme des deutschen Gesundheitswesens zu sprechen. Für das Krankenhaus in Gatschina war dies schon deshalb von Bedeutung, da man sich insgesamt nach dem Untergang der alten Sowjetunion Gedanken über die Reform und völligen Neuaufbau des russischen Gesundheitswesens machen muß. Einführen ließen sich die Gäste bei einem weiteren Programmpunkt auch in das deutsche Krankenkassen- und Krankenversicherungssystem.
Für Bürgermeister Andrej Illijn war der Besuch noch Gelegenheit, den offiziellen Besuch einer Delegation des Stadtsowjet Anfang Oktober in Ettlingen mit vorzubereiten.
Text/Foto: Weis