Neue Wege für Begegnungen suchen

Schule und Partnerschaft

Ettlingen (kg). Die Unterschiede zwischen den Berufsschulen in Ettlingen und in der russischen Partnerstadt Gatschina wurden deutlich bei einem Besuch in Ettlingen. Dabei ging es darum, wie kurz gemeldet, die im Mai geknüpften Kontakte zu stärken und nach Wegen zu suchen, wie die Verbindungen zwischen den Schulen gefestigt werden können. Oberstudiendirektor Dipl.-Ing. Wolfgang Schmidt, der Leiter der Albert-Einstein-Schule, hatte die ersten Gespräche in Gatschina geführt, wo den beruflichen Schulen ein Gymnasium angegliedert ist. Daher wurde beim Gegenbesuch einer Delegation aus der Partnerstadt das Albertus-Magnus-Gymnasium einbezogen, das bei den Gesprächen durch Studiendirektor F. Hauk vertreten war.
Nach einem Empfang durch Oberbürgermeister Offele wurde bei einem Round-Table- Gespräch betont, daß Anstrengungen unternommen werden müssen, um Vorurteile abzubauen und durch gegenseitige Treffen zum Kennenlemen der Völker beizutragen. Das hob Roman Averbuch, Leiter einer Berufsfachschule in Gatschina, hervor. Man habe schon Kontakte zu einer dänischen Schule, würde sich aber darüber freuen, wenn es gelänge, Schüleraustausche zwischen den Partnerstädten zu arrangieren. Er und sein Ettlinger Kollege Wolfgang Schmidt zeigten auf, daß die sprachlichen Barrieren zunächst ab­gebaut werden müssen. Dabei habe man in Rußland einen Vorsprung, denn dort sei Deutsch vereinzelt auch Unterrichtsfach. „Bei uns können Ihre Schüler unsere Sprache lernen“, ließ Averbuch durch Ludmila Novikowa übersetzen, die Deutschlehrerin in Gatschina ist und bei dem Besuch als Dolmetscherin fungierte.

Durchweg positiv stehe man dem Austausch und den Begegnungen gegenüber, erklärte Oberstudiendirektor Schmidt und verwies darauf, daß allerdings die Verbindungen zwischen den beiden Städten breit gefächerter angelegt werden müssen. Chancen dazu seien gegeben und würden sicherlich vermehrt ge­nutzt, wenn man die Grundkenntnisse der an­deren Sprache beherrsche, denn nur so könne das Verständnis gefestigt werden. Außer Zweifel stehe, daß die Schulen ideale Partner seien. Daher sollte man alle Möglichkeiten nutzen.

Diese Meinung vertrat auch Pawel Radtschenko, erster Vertreter des Ministers für Bildung im Raum von St. Petersburg. Er lei­tete die Gruppe, der auch Dr. Alexander Pe­trow, Professor für Wirtschaft und Finanzen in St. Petersburg, und der Leiter für „Inter­nationale Verbindungen für Lehrer“, Wladis­law Kowaljow angehört haben. Sein Ministe­rium, das eine Abteilung für internationale Begegnungen hat und dem Mittel für Begeg­nungen zwischen Schülern und Lehrkräften bereitstehen, befürworte alle Bemühungen des gegenseitigen Kennenlernens. Dies sei gerade auf dem Sektor der Schulen und der berufli­chen Fachschulen wichtig. Bedeutung komme den Treffen zwischen Deutschland und Ruß­land zu, sein Ministerium fördere derzeit Kontakte mit zwölf europäischen Ländern. Er möchte in die Beziehungen nicht nur die Schulen, sondern auch deren Träger, die zuständigen Dienststellen des Landes bzw. des Kultusministeriums einbezogen wissen.

Pawel Radtschenko, der sich beeindruckt vom Kreisberufsschulzentrum, der Albert- Einstein-Schule und dem Albertus-Magnus- Gymnasium äußerte, war daher froh, daß im Verlauf des kurzen Besuches in Ettlingen sich Regierungsschuldirektor Dr. Müller-Heinzmann vom Oberschulamt Karlsruhe als Ge­sprächspartner bereitstellte und so der Erfah­rungsaustausch vertieft werden konnte.



DIE MODERNEN MASCHINEN in den Werkstätten der Albert-Einstein-Schule beeindruckte die Delegation aus St. Petersburg und Gatschina, der Oberstudiendirektor Wolfgang Schmidt (rechts) Erläuterungen gibt. Dabei stellte er das deutsche Berufschulsystem vor. Foto Karg
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