Weitere Brücke nach Gatschina

INFORMATIONSAUSTAUSCH: Konkrete Vereinbarungen über eine Zusammenarbeit gab es bei einem Besuch russischer Musik- und Kunstschulleiter in der Ettlinger Musikschule. Unser Bild zeigt v. I. Norbert Karle, Eugen Faas, Wolfgang Dick, Bertold Fritz. Antonina Katschalowa und Viktor Ekimov

Ettlingen (jcw). Eine hochkarätig besetzte Musikschulleiterdelegation aus Rußland infor­mierte sich über die Arbeit und das Angebot der Musikschule Ettlingen. Für Schulleiter Wolf­gang Dick hatte der vom Land Baden-Württem­berg organisierte Aufenthalt der russischen Mu­sikpädagogen nicht nur allgemeine gegenseitige Willensbekundungen zur Verbesserung kulturel­ler Kontakte als Ergebnis. Vielmehr ergaben sich durch die Anwesenheit von Viktor A. Ekimov, Kunstschule des Frunse-Bezirkes in Sankt Petersburg, und von Kulturamtsleiterin Antoni- na M. Katschalowa von Ettlingens Partnerstadt Gatschina konkrete Vereinbarungen für gemein­sam organisierte Konzerte und Wettbewerbe.

Schulleiter Wolfgang Dick und sein Stellver­treter Norbert Karle zeigten bei dem Besuch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf. Mit der Petersburger Kunst- und Musikschule des Frun­se-Bezirkes geht es um praktischen Austausch bei Klavierwettbewerben. Beide Schulen organi­sieren hochkarätig besetzte internationale Wett­bewerbe für hoffnungsvollen Klaviemachwuchs. So will Ettlingen Juroren für den Petersburger Wettbewerb zur Verfügung stellen.

Norbert Karle gab Informationen über die Ettlinger Klavierausbildungsmethodik. Obwohl die Russen für ihre herausragende Schulung von jungen Pianisten bekannt sind, zeigten sie gro­ßes Interesse für das Lehrmaterial der Ettlinger Schule.

Zu den Musikschulen in Gatschina will Wolf­gang Dick in den nächsten Wochen direkt Kon­takte aufnehmen. Geplant ist, daß eine kleine Delegation aus Ettlingen zum Gespräch mit Mu­sikpädagogen nach Gatschina fährt. Antonina Katschalowa sicherte zu, daß sie die Lehrer in den beiden Musikschulen Gatschinas auf breiter Front über das Ettlinger Interesse an einer Part­nerschaft zwischen den Musikschulen informie­ren werde.

Wolfgang Dick schweben zunächst Kontakte in der Kammermusik vor. So könnten bereits Kammermusikensembles aus Gatschina an den musikalischen Begegnungen zwischen jungen Musikern aus Ettlingen und der französischen Partnerstadt Epernay teilnehmen. Weiterhin denkt die Musikschule auch an Kontakte zwi­schen russischen und deutschen Musiklehrem, wobei man gegenseitig von der Unterrichtsme­thodik lernen könne. Beispielsweise könnten die Ettlinger ihre Stärke auf dem Jazz- und Popmu­siksektor einbringen, während die russische Sei­te ihr hohes Niveau in der Sparte Folklore zei­gen könne. Im Anschluß an das Gespräch der Musikpädagogen, die nicht nur die Städte Pe­tersburg und Gatschina, sondern auch Samara, Moskau und Wladimir vertraten, begrüßte Ober­bürgermeister-Stellvertreter Werner Reich die Delegation. Volkshochschulleiter Eugen Faas übersetzte sachkundig während des ganzen Be­suches.

 

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